Peking

 

China

Peking

2.7. – 9.7.2017

Gibt es in Peking wirklich so viel Nebel? Aber nein, es ist kein Nebel, sondern tatsächlich Smog. Trotzdem sind wir bei der Ankunft und in den nächsten Tagen doch ziemlich erstaunt, dass wir trotz Smog und Hitze eigentlich recht gut atmen können.

Must see places in Peking

Tian’anmen Square

Der Tian’anmen Platz ist von seiner Grösse her extrem beeindruckend. Er scheint wirklich das Herz von Peking zu sein. Auf diesem Platz befindet sich das Mao Mausoleum, das Voksheldendenkmal und die Halle des Volkes.

Es gibt ebenfalls zwei Besonderheiten am Tian’anmen Square:

Einerseits wird jeden morgen zum «Sonnenaufgang» die chinesische Flagge von den Soldaten der chinesischen Volksbefreiungsarmee gehisst. Wir waren am zweiten Tag ebenfalls um 04:51 Uhr pünktlich mit ein paar anderen tausenden chinesischen Touristen (viele kommen extra mit Reisebussen an) auf dem Platz, doch leider ging das ganze Spektakel nicht mal drei Minuten. Aber vermutlich lag es am Unwetter, so dass das Ganze etwas verkürzt wurde. Falls du tatsächlich einen Platz in der vordersten Reihe ergattern möchtest, dann solltest du dich mindestens eine Stunde früher einfinden, gemäss unserem Plan 03:51 Uhr. Wir haben dir hier den Link zu den aktuellen Zeiten der Fahnenzeremonie beigefügt, damit du ungefähr eine Ahnung hast, wann das Leben in Peking erwacht:

 www.travelchinaguide.com

Das zweite Highlight für uns auf dem Tian’anmen Square war, dass man sich schon fast wie ein VIP vorkam. Wir haben uns überhaupt nicht daran gestört, dass wir mindestens 20x für ein Selfie zusammen mit chinesischen Kiddies oder fürs Familienalbum mit einer 6-köpfigen Familie hinhalten mussten und gefühlte 100x unter vorgehaltener Hand fotografiert wurden. Angeblich knipsen die Einheimischen gerne westliche Touristen, besser gesagt am liebsten grosse europäische Männer. Man kommt sich schon etwas exotisch vor und den tatsächlichen Grund haben wir noch nicht ganz herausgefunden, aber für uns gibt es folgende Erklärung; wahrscheinlich ist es noch immer selten oder die Möglichkeiten sind einfach nicht gegeben, dass die Einheimischen ihr eigenes Land verlassen, daher werden wir Langnasen oft lange angestarrt oder eben von den Mutigen gerne abgelichtet.

Die verbotene Stadt

Wir haben also unsere Tour am Platz des himmlischen Friedens begonnen. Man spaziert durch das Tor unter dem bekannten Portrait von Mao Zedong durch und kann dann die verbotene Stadt besuchen. Der Eintritt für die verbotene Stadt kostet für zwei Personen ca. CHF 15. Falls du, wie wir, eher auf einen Tourguide verzichten möchtest, trotzdem aber mehr über die spannende Geschichte der verbotenen Stadt erfahren möchtest, empfehlen wir dir den wirklich guten Audio-Guide gegen wenig Aufpreis. Nicht nur in Englisch, sondern auch in Deutsch verfügbar.

Wir waren von der weitläufigen Anlage und der Geschichte wirklich sehr begeistert (bis zur chinesischen Revolution 1911 lebten und regierten dort chinesische Kaiser und der Legende nach sollte die verbotene Stadt 9999 Zimmer haben), daher empfehlen wir dir für die Tour ca. 3 Stunden einzuplanen. Auch wegen der Hitze und der vielen Leute, brauchte es etwas mehr Zeit. An jeder Ecke gibt es aber kleine Stände, wo du dich mit Wasser oder Snacks eindecken kannst.

Kohlehügel

Die verbotene Stadt haben wir am Nordausgang verlassen und gleich auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Eingang zum Jingshan-Park, wo du, falls du noch gut zu Fuss bist und die Hitze noch erträgst, den Kohlehügel besteigen kannst. Der ehemalige Kohlehügel ist einer der höchsten Erhebungen in Peking. Von hier aus hast du einen grossartigen Ausblick auf die verbotene Stadt.

Hutongs Gebiet South Luogu Alley

Nach dem Kohlehügel sind wir dann nochmals ein ordentliches Stück zu Fuss gelaufen, bis wir die traditionellen Hutongs (enge Gassen und traditionelle Wohnbebauungen) erreicht haben, welche das alte Peking zeigen und noch nicht für den Tourismus hergerichtet wurden. Vorbei an traditionellen Wohnhöfen (Siheyuan), es scheint, als sei die Zeit hier stehen geblieben, in die völlig konträre Luogu Alley. Hier ist aus den alten Hutongs ein richtiges Inn-Viertel entstanden. Überall gibt es hübsche Kaffees, Restaurants, Bars und kleine Boutiquen. Es lohnt sich wirklich, sich hier durch die Gassen einfach treiben zu lassen.

Top Dumpling Adresse: MR. SHI. Hier kriegt man eine umfassende Auswahl an frisch zubereiteten Dumplings, mit ganz leckeren Füllungen. Hutong Baochao Nr. 74, eine Seitenstrasse von der Gulou St.

Donganmen Food Street

Am Abend gab es dann ein richtiges Food Highlight . Bei der Metrostation «Wangfujing», neben all den riesigen Shoppinggebäuden, gibt es ein Eingangstor auf der linken Strassenseite, welches dich in eine ganz andere Welt führt. Da findest du einiges, was du aus der chinesischen Küche so gar nicht kennst. Gebratene Riesenoktopusse, Seesterne oder kleine gebratene Skorpione am Spiess (zum Teil noch lebend aufgespiesst). Wir denken aber, dass die wirklich ausgefallenen Dinge wie Skorpione, Spinne und Seesterne nur als Anziehungsmagnet dienen, denn wir haben niemanden gesehen, der sich sowas zu Gemüte geführt hat.

Es gibt aber wirklich ganz viel Leckeres; Frühlingsrollen, Jiaozi (gefüllte Teigtaschen), Fleischspiesse, ja sogar Marroni (kalt) und Beijing Joghurt im Tontopf (extrem lecker; durch die Fermentation im Tontopf, schmeckt dieses Naturjoghurt viel süsslicher als in unseren Breitengraden).

Sommerpalast

Der Name kann sehr verwirrend sein. Hierbei handelt es sich nicht um ein einziges Gebäude, sondern um einen der grössten chinesischen Landschaftsparks. Dieser Park diente damals den Kaisern als Erholungsort während den heissen Sommertagen. Den ganzen Tag verbrachten wir damit, die zahlreichen Paläste und Tempel von aussen zu bestaunen. Es gibt unzählige Boote auf dem Kunming See. Wir haben uns ebenfalls für eine 10 minütige Bootsfahrt mit einem Touristenboot entschieden. Die Fahrt hat sich wirklich sehr gelohnt, da sie eine wirklich schöne Perspektive auf die ganze Parkanlage freigibt.

Qianmen Street

Sehr hübsche Einkaufsstrasse, vor allem am Abend sehr schön beleuchtet. Ebenfalls fährt hier ein altes Tram durch. Etwas abseits in den Seitengassen kann man sehr günstig und gut essen. Ein grosses Bier erhältst du bereits für CHF 1.20. Wir haben hier mehrmals im gleichen Restaurant gegessen, aber wie es heisst, wissen wir leider nicht, da es nur auf chinesisch angeschrieben ist. Die Gastgeberfamilie ist super freundlich, kennt uns mittlerweile und die Speisekarte gibt’s auch in Englisch.

Olympische Stadt

Die olympischen Spiele kosten sehr viel Geld. 2008 fanden in China zum ersten Mal die olympischen Sommerspiele statt. Ein gewaltiges Investment für eine kurzfristige Veranstaltung von ca. zweieinhalb Wochen, daher stehen wir solchen Grossanlässen eher skeptisch gegenüber. Dennoch ist diese moderne Olympiastadt in Peking von der Architektur her bemerkenswert und daher würden wir dir einen Besuch sehr empfehlen. Die weitläufige Anlage inkl. riesiger Grünparkanlage kannst du kostenlos besichtigen. Falls du das bekannte «Vogelnest» von innen bestaunen möchtest, dann müsstest du Eintritt bezahlen. Wir fanden dies nicht nötig, sondern bestaunten das Meisterwerk lieber von aussen. Gleich gegenüber befindet sich der Würfel, wo die Schwimmwettbewerbe stattfanden. Nach mehrmaligen Umbauten, wurde der Kubus schlussendlich in einen Wasser-Fun-Park umgebaut. 

Himmelstempel

Die Anlage liegt im Süden der Stadt inmitten eines grossen Parks. Die gesamte Anlage ist von einer kilometerlangen doppelten Mauer umgeben. Leider waren wir an dem Tag etwas später dran (ab 6.00 Uhr stürmen die Turbo Alten den Park für ihre allmorgendliche Gymnastik) und das Wetter spielte auch nicht mit, so dass wir uns noch knapp wegen dem anhaltenden Regen unter den Bäumen unterstellen konnten. Eine liebe Chinesin hatte so stark Mitleid mit uns, dass sie uns gleich ihren Schirm in die Hand drückte. Wir glaubten, sie sagte sowas wie, sie hätte sowieso nicht mehr weit nach Hause . Wir fanden keine Worte für diese selbstlose Geste, wir waren einfach nur baff!

Konfuzius Tempel und die kaiserliche Akademie

«Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos miteinander Pläne zu machen». Konfuzius

Wenn man über die chinesische traditionelle Kultur redet, dann muss man unbedingt einen Namen kennen: «Konfuzius». Das zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung. Hier scheint es wirklich so, als ob man in einer Oase der Ruhe angelangt ist. Im Innern der Anlage finden sich zahlreiche mächtige alte Bäume und diverse Sitzbänke, die bei schönem Wetter zum verweilen einladen würden. Die ca. 50’000 Absolventen der kaiserlichen Akademie, welche alle den höchsten akademischen Grad erreicht haben, sind mit ihrem Namen auf diversen Stelen verewigt worden.

«Great Wall» (die Grosse Mauer)

Die chinesische Mauer wurde ursprünglich als reine Verteidigungsanlage gebaut, heute sind nur noch wenige Teile gut erhalten oder wurden staatlich restauriert. Diese befinden sich in der Nähe von Touristenzentren oder haben sich bis zur Moderne so gut erhalten, dass die chinesische Regierung sie auch dann hat restaurieren lassen, wenn sie eher abgelegen waren. Viele grosse Teile der Mauer sind leider in einem sehr schlechten Zustand und nie restauriert worden und schrecken Touristen nicht nur ab wegen ihrem Zustand, sondern weil sie ebenfalls verkehrstechnisch kaum erschlossen sind.

Weil es einen Tag vor unserem Vorhaben so stark geregnet hat, waren leider einige Mauerabschnitte geschlossen. Somit mussten auch wir uns für den bekanntesten Mauerabschnitt «Badaling» entscheiden. Die Sonne hat uns dafür den ganzen Tag auf der Mauer begleitet, wie auch 100'000 andere chinesische Touristen auf dem ersten Abschnitt. Eines musste ich auch auf dieser Reise zur Mauer ablegen; meine Höhenangst. Die Mauer liegt sehr hoch und gewisse Abschnitte sind sehr steil; der Aufstieg bereitet weniger Mühe als der Abstieg. Aber wenn man dafür irgendwann einige viele Touristen hinter sich lassen kann und solch ein Meisterwerk, welches sich kilometerlang, (21'196.18 km, davon sind aber nur 513 km in gutem Zustand) wo man auch hinsieht, sich den Weg bis weit in die Ferne bahnt, dann überwindet man seine Höhenangst schon fast. Es stimmt tatsächlich was die Chinesen sagen; «die Grosse Mauer ist ein riesiger Drache, der sich über die Berge bis zum Meer windet, wo er seinen Kopf zum Trinken ins Wasser steckt».

Wie kommst du dahin:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

1. Wir haben in unserem Hotel einen privaten Fahrer für 8 Stunden gebucht.

2. Es gibt verschiedene Agenturen, die Touren für bis zu 12 Personen anbieten oder auch private Touren inkl. Guide.

3. Badaling erreichst du auch in ca. einer Stunde mit dem Zug (unbedingt Abfahrtszeiten für den Rückweg notieren, da die Bahn nur alle 2 Stunden verkehrt). Das Finden der Station, sowie an die genauen Informationen zu kommen, kostet allerdings sehr viel Zeit, wenn du kein Chinesisch sprichst. Denn es kann sein, dass sich die Zugstation für die Abfahrt nicht mehr am gleichen Ort befindet, was bei unserem Versuch der Fall war.

4. Die günstigste und abenteuerlichste Variante ist den Bus 877 zu nehmen (Fahrzeit ca. 1 Stunde). Abfahrt von Deshengmen nach Badaling.

 Map Great Wall


Lama Tempel

Dieser Tempel gilt heute als einer der grössten seiner Art ausserhalb Tibets. Obwohl der Tempel weiterhin aktiven religiösen Zwecken dient und noch immer von Mönchen bewohnt wird, scheinen die Mönche angesichts des hohen Touristenaufkommens in der Minderzahl zu sein. Wir finden aber, einen Besuch dieses Tempels lohnt sich allemal, denn an jeder Ecke gibt es viel zu entdecken, denn die kleinen seitlichen Hallen beherbergen sehr viele Kulturschätze. Die Gebäude und Altäre umrundet man im Uhrzeigersinn. Am Eingang kriegt man eine ganze Schachtel mit Räucherstäbchen. Wir haben lange genug zugesehen und durften uns sagen lassen, dass man jeweils nur 3 Räucherstäbchen aus der Packung nimmt. Folgendes Ritual gilt es dabei zu beachten:

Die 3 Räucherstäbchen an den überall stehenden Kerzen anzünden, diese sollten glühen aber nicht brennen. Man wendet sich zuerst dem Altar zu, dann verbeugt man sich in alle Himmelsrichtungen, um seine Wünsche mitzuteilen. Die Räucherstäbchen steckt man anschliessend in das Bronzebecken mit dem Sand. Vor jeder Halle hat es ein solches Bronzebecken, das heisst, man kann dies beliebig viel wiederholen. Aber warum nur Drei Räucherstäbchen? Es handelt sich um die dreifache Zufluchtnahme: «Zuflucht zum Buddha, zur Lehre und zur Gemeinschaft der Gläubigen».


Guozijian Strasse und Qianhai Lake

Die Guozijian Strasse die zum Qianhai Lake führt ist wirklich sehr schön gemacht. Zwar sicher eher etwas touristisch mit den vielen kleinen Geschäften, aber wir finden diese auf jeden Fall sehenswert. Wenn du die Strasse entlang schlenderst, kommst du an den Qianhai Lake. Wir hatten leider einen Samstagabend erwischt und dementsprechend war es hier auch sehr voll. Die Restaurants und Bars sind hier sehr schön angelegt, aber angeblich gibt es hier gepanschte Drinks und eher minderwertiges Essen. Daher lieber etwas aus der Dose trinken und hoffentlich einen Platz auf einer Dachterrasse ergattern.